“Danket dem Herrn und preist seine Macht, glücklich ist wieder die Ernte vollbracht!”

– Erntefest im Mein Zuhause Nienburg

Ein Tag voller Highlights erwartete die Bewohner am 16. September 2016 beim diesjährigen Erntedankfest. Der Event ist vielerorts ein feierlicher Höhepunkt des Jahres, so auch im Mein Zuhause Nienburg. So wurde auch in diesem Jahr wieder ein pompöses Fest auf die Beine gestellt. Bereits Tage zuvor liefen die Vorbereitungen hierzu auf Hochtouren: Es wurde gebastelt, gebunden und bemalt.

In detailvoller Kleinstarbeit stellten die Bewohner unter Begleitung von Betreuungskraft Frau Bürger und Ergotherapeutin Frau Gerber drei Tage zuvor ein Schild aus Salzteig her, welches als Dekoration im Eingangsbereich für das Erntefest ausgestellt wurde. Die Arbeit mit dem Salzteig war nicht nur eine gelungene Abwechslung sondern diente ebenso der Erinnerungsarbeit. Viele Bewohner fanden schnell Bezug zu diesem Medium und konnten somit Verknüpfungen zu früheren Zeiten herstellen. Das Schild schmückt nun den Eingangsbereich des Hauses, neben einer prachtvollen Erntekrone, die ebenfalls im Vorhinein durch die tatkräftige Unterstützung der Bewohner hergestellt wurde.

Der ländliche Brauchtum zum Erntedank „das Erntekrone binden“ war vielen Bewohnern noch in guter Erinnerung – so entstanden Gespräche zu diesem Thema und es wurde ausgelassen gesungen und gelacht. Die gemeinsame Anfertigung der Krone sorgte nicht nur für gute Stimmung unter den Bewohnern sondern förderte zugleich die Feinmotorik des Einzelnen. Neben angeregten Unterhaltungen hat man das getrocknete Korn gebunden, geschnitten und zu kleinen Sträußen verarbeitet. Diese bildeten anschließend die Grundlage für die Erntekrone und wurden in mühevoller Handarbeit um das Krongestell gebunden. Als Verzierung und Umrandung der prächtigen Erntekrone wurde abschließend die Pflanze „Mauerpfeffer“, auch bekannt als „Fette Henne“ verwendet – eine sehr robuste Pflanzenart, die nach Verarbeiten noch Wochen später ihre Blütenpracht erhält. So konnte die Erntekrone nach Fertigstellung im Eingangsbereich des Hauses errichtet werden. Nach getaner Arbeit wurde abschließend auf das feierliche Ereignis angestoßen.

Auch bei der Dekoration des Speisesaals ließ man sich wieder einiges einfallen. Dank der guten Kontakte von Frau Bürger durfte sie sich eine Blumenpracht bei einem Nachbar vom Blumenfeld zusammenstellen und konnte so mit Hilfe ihres Teams den Speisesaal mit Liebe schmücken und verzieren.

Am 16. September 2016 war es dann endlich soweit! Der feierliche Höhepunkt war gekommen. Viele Bewohner waren bereits morgens voller Vorfreude und machten sich Gedanken über ihre Kleiderwahl. Jeder wollte auf seine Art und Weise die Freude über „eine erfolgreiche Ernte“ zum Ausdruck bringen und an diesem Tage glänzen. Viele kleine Attraktionen lockten die Bewohner dann zum Nachmittag in das Erdgeschoss. Nachdem jeder einen Platz eingenommen hatte, wurde gegen 14.30 Uhr eine Rede durch Frau Bürger gehalten, um die Festtagsgesellschaft zu begrüßen. In Folge dessen wurde Kaffee und Kuchen gereicht. Um die Eröffnung der Feierlichkeit einzuläuten, hat die Ergotherapeutin derweil ein Erntegedicht vom Autor „Julius Strum“ vorgetragen. Gespannt lauschten die Bewohner:

„Wagen auf Wagen schwankte herein,
Scheune und Böden wurden zu klein:
Danket dem Herrn und preist seine Macht,
glücklich ist wieder die Ernte vollbracht.

Hoch auf der Fichte flattert der Kranz,
Geigen und Brummbaß laden zum Tanz;
leicht wird das Leben trotz Mühe und Plag,
krönet die Arbeit ein festlicher Tag.

Seht ihr der Kinder fröhliche Schar,
blühende Wangen, goldlockiges Haar?
hört ihr sie jubeln? O liebliches Los,
fällt ihnen reif doch die Frucht in den Schoß!

Wir aber furchen, den Pflug in der Hand,
morgen geschäftig aufs neue das Land;
ewig ja reiht, nach des Ewigen Rat,
Saat sich an Ernte und Ernte an Saat.“

Unter großem Applaus wurde der Vortrag des Erntegedichtes angenommen. Nach kurzer Atempause und fröhlichem Austausch ging es nun weiter im Programm: für eine tänzerische Darbietung mit musikalischer Untermalung sorgte das Team der Betreuung in Form ausgeklügelter Tanzschritte und eines Wiener-Walzers in festlichen Trachtenkleidern, die großen Anklang fanden. Die Bewohner ließen sich mitreißen und schunkelten im Takt der Musik. Die kleine Tanzeinlage sorgte bei Jedermann für vergnügte Stimmung und fröhliche Gesichter. Für ein weiteres Highlight sorgte an diesem Tage das Küchenpersonal. Dieses reichte fruchtige Bowle und selbstgemachtes Kürbisbrot zum Wohl aller Beteiligten. Nachdem die Bewohner die Köstlichkeiten verzehrt hatten, fand man sich im Foyer des Hauses ein. Hier sorgte das Betreuungspersonal abermals für eine Überraschung. Unter dem Namen „schätze und gewinne“ konnten die Bewohner des Mein Zuhause Nienburg attraktive Preise gewinnen. Hierzu durfte jeder einzelne das Gewicht eines Kürbisses schätzen. Der Tipp, der dem tatsächlichen Gewicht am nächsten kam, gewann einer der verlockenden Preise. Der 1. Platz versprach einen Überraschungsausflug. Der zweite Gewinner konnte sich über einen Gutschein für ein leckeres Eis freuen. Gewinner Nummer drei erhielt einen Gutschein für einen Spaziergang. Den Gewinnern der Aktion wurden später die Gutscheine ehrwürdig überreicht.

Zu guter Letzt und als Höhepunkt eines aufregenden Tages voller Überraschungen besuchte uns der “Heimatverein Schweringen”. Dieser stellte unter der Leitung von Elisabeth Kurowski (Vorsitzende des Heimatvereins) Arbeitsgeräte sowie die Verarbeitungsschritte der Ernte aus früherer Zeit zur Schau. U.a. wurden ein Entsafter, eine Bohnenschnippelmaschine sowie ein Apfelschäler präsentiert. Hierbei durften die Bewohner nicht nur selbstgemachten Apfelsaft probieren sondern auch bei der Herstellung selber Hand anlegen. Sogar ein Schlachter war vertreten, der u.a. abgehangene Salami und leckere, hausgemachte Leberwurst auf frischem Brot unter die Leute brachte. Durch die Präsentation der unterschiedlichen Arbeitsmethoden und Arbeitsgeräte wurde Jung und Alt die Zubereitung der Ernte veranschaulicht und sorgte nicht nur bei den Bewohnern für großes Staunen. Ebenso ließen die Einblicke in die damalige Zeit die Senioren in Erinnerungen schwelgen. Die Landbevölkerung war früher größtenteils auf die Erzeugnisse ihrer Ernte angewiesen. Während viele Arbeitsschritte heute maschinell durchgeführt werden, hat man vieles seinerzeit noch per Hand erledigt. Die Erntezeit war früher ein wahrer „Knochenjob“ und sicher nicht immer leicht. Die heute sogenannte „Freizeit“ gab es kaum. Dennoch erfüllte die Erntezeit und die Arbeit auf dem Hof die Menschen einstmals. Und auf gute Arbeit folgte meist auch eine gute Ernte, von der die Familien lange Zeit leben konnten.

An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal für die Mühe des „Heimatvereins Schweringen“ und die Unterstützung aller bedanken, die anlässlich des Erntefestes zur Organisation und Vorbereitung beigetragen haben.

Das diesjährige Erntefest war ein 100%er Erfolg und wird jedem einzelnen noch lange Zeit in schöner Erinnerung bleiben.

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