Traditionelles Martinsgansessen

„Es dunkelt früh der Abend schon, der November ist im Land. Wir feiern, was Sankt Martin tat, mit Lichtern in der Hand…“ Dieser Vers ist einer von vielen bekannten Sprüchen zum Martinstag.

Nicht nur außerhalb des Hauses ist der Tag zu Gedenken Sankt Martins in aller Munde. So auch am 11.11.2016 im Mein Zuhause Nienburg. Nach und nach stellen sich die Bewohner auf die Winterzeit ein. Und was schmeckt neben Kohlgerichten bei diesen Temperaturen besonders gut!? – Richtig! Eine festlich angerichtete Gans. Aber warum wird diese in vielen Gegenden am 11. November gegessen und wer war eigentlich Sankt Martin? Einigen wird der Name sicherlich noch aus der Schulzeit ein Begriff sein, dennoch wollen wir die Hintergrundgeschichte noch einmal kurzgefasst durchleuchten:

Der heilige Martin von Tours, geboren 316 nach Christus in Pannonien (heutigen Ungarn), war bereits mit 15 Jahren Soldat der römischen Armee. Zu dieser Zeit trat auch wie heute so langsam der Winter ein und die Temperaturen fielen. An einem kalten Wintertag traf Martin seinerzeit auf einen nur spärlich bekleideten Bettelmann. Dieser flehte um eine Gabe Martins, welcher einen wärmenden Mantel trug. Martin griff daraufhin ohne lange zu zögern zu seinem Schwert und teilte seinen Mantel in zwei. Daraufhin überreichte er dem Bettelmann die Hälfte des Mantels, so die Legende. In der darauffolgenden Nacht erschien Martin Christus im Traume und gab sich als Bettler zu erkennen. Nach diesem prägenden Ereignis ließ sich der Soldat taufen und verließ die Armee. Martin zog im Laufe der folgenden Monate weiter in die französische Stadt Poitiers zu Bischof Hilarius. Dort wollte er fortan Schüler des berühmten Kirchenlehrers werden. Später erkor man ihn dann zum Bischof der Stadt Tours, da Martin auch in der Bevölkerung als beliebter Mann galt. Fortan war er nun Schutzpatron für viele Menschen der damaligen „Unterschicht“. Einer Legende nach habe Martin jedoch sich nicht würdig genug für diese Aufgabe gefühlt und sich deshalb vor dem Volke in einem Gänsestall versteckt. Die Gänse in diesem Stall schnatterten aber so laut, dass sie den Heiligen verrieten, er von dem Volk gefunden wurde und doch zur Wahl des Bischofs antreten musste. Hierfür mussten die verräterischen Gänse büßen und so ließ Martin sie schlachten und braten. So wurde Martin also doch zum Bischof und blieb knapp 30 Jahre in dieser Position. Während seiner Amtszeit habe der heilige Sankt Martin viele weitere Wundertaten vollbracht, erzählt man sich auch heute noch. Als er mit einem gesegneten Alter von 80 Jahren verstarb, kamen die Menschen von weit her, da er durch seine besonderen Taten und sein gütiges Herz berühmt geworden war. Neben dem Martinsgansessen ist auch das Martinssingen ein bekannter Brauch zum 11. November. Hierbei ziehen die Kinder von Tür zu Tür und erhalten für Gesang Süßigkeiten.

Um den frommen Mann ebenfalls zu würdigen, fand am 11.11.2016 im Mein Zuhause Nienburg ebenfalls das traditionelle Martinsgansessen statt. Zur Mittagszeit versammelten sich die Bewohner in den Speisesälen der jeweiligen Wohnbereiche. Die Tischplätze der Bewohner wurden zuvor durch die Betreuungskräfte und die Ergotherapeutin festlich eingedeckt und jahreszeitlich entsprechend dekoriert. Vom Küchenpersonal wurde bereits Stunden zuvor für alle Bewohner das leckere Geflügel schmackhaft zubereitet. Als sich die Senioren an den Tischen eingefunden hatten, wurden zunächst alle Anwesenden durch die Betreuungskräfte begrüßt. Die Begrüßungen und auch die Gestaltung des Ablaufes blieben individuell und unterschieden sich auf den Wohnbereichen durch Dekoration und Programm. Es wurde neben Gedichten auch die Geschichte zur Entstehung des Martinsgansessen vorgetragen (siehe oben). Einige Bewohner konnten sich noch sehr genau an Lieder und Sprüche zu Gedenken Sankt Martins erinnern und tauschten sich fröhlich zu diesem Thema aus. Bei ausgelassener Stimmung wurde anschließend der liebevoll zubereitete Festschmaus in der Gemeinschaft verspeist. Nach dem Hauptgang wurde eine Nachspeise sowie ein spritziger Aperitif gereicht, bei dem man den Vormittag gemütlich ausklingen ließ. Die Senioren verweilten noch längere Zeit in den Speisesälen und unterhielten sich angeregt.

Alles in allem war das traditionelle Martinsgansessen eine gelungene Veranstaltung, die für viel Lob und positive Rückmeldung sorgte.

Martinsgansessen 1
Martinsgansessen 2
Martinsgansessen 3
Martinsgansessen 4
Martinsgansessen 5
Martinsgansessen 6
Martinsgansessen 7
Martinsgansessen 8
Martinsgansessen 9
Martinsgansessen 10
Martinsgansessen 11
Martinsgansessen 12
Martinsgansessen 13
Martinsgansessen 14
Martinsgansessen 15