Fröhlich, schick und elegant…

Eine prunkvolle Zeremonie und eine hübsche Hochzeitgarderobe gehört heute zur Tagesordnung, wenn geheiratet wird. Dies ließ sich auch schon in den siebziger Jahren gut erkennen. Fast jeder erinnert sich bestimmt noch an das bunte und schrille Jahrzehnt. Hits von ABBA oder Pink Floyd durften auf keiner Party fehlen. Die Dekoration und Kleider wurden damals dominiert von Punkten, Rüschen und großflächigen Mustern – und dies spiegelte sich auch bei der “Modenschau” im Mein Zuhause Nienburg wieder. Vom Heimatverein wurde uns Hochzeitskleidung aus den Siebzigern zur Verfügung gestellt. Bei ausgelassener Stimmung wurde den Bewohnern diese am 31. Januar 2018 durch die Betreuungsmitarbeiterinnen präsentiert. Doch die Feste waren nicht immer so bunt und schillern wir in den 70er Jahren…

Der Weg in die moderne Ehe…

Die Anfänge der Ehe sind bereits auf die germanischen Stammesvölker zurückzuführen. Wobei im Laufe der Jahre natürlich ein tiefgreifender Wandel stattgefunden hat. Während man im Mittelalter z.B. heiratete, um sich wirtschaftliche Vorteile zu verschaffen, steht heute die Liebe an erster Stelle. Auch damals schon wurde die Eheschließung zwar mit einem prunkvollen und öffentlichen Fest besiegelt, unterschied sich aber trotzdem stark von den heutigen Festlichkeiten, wie wir sie kennen. Als Geschenke dienten zu damaliger Zeit z.B. Schwerter, Speere oder Hüte. Zahlreiche Revolutionen ebneten schließlich der Ehe den Weg in die heutige Tradition. Zivile Eheschließungen waren in Deutschland ab dem 19. Jahrhundert üblich. Damals heiratete man zwar in festlicher Kleidung, jedoch unterschied sich diese von der heutigen Kleiderwahl grundlegend. Es war nämlich früher üblich in schwarz zu heiraten. Erst 1920 gab es den Wechsel von schwarzen zu weißen Kleidern. Jedoch durften nur die Frauen ein weißes Kleid tragen, die kein Kind erwarteten. Dies wurde noch bis in die sechziger Jahre so vollzogen. Statt Geld gab es damals praktische Geschenke, wie zum Beispiel: Handtücher, Bettwäsche, Besteck, Gläser oder Geschirrteile – heutzutage wünschen sich viele Paare zur Hochzeit Geldgeschenke für einen bestimmten Zweck (Hochzeitsreise etc.). Wo heute fast ganzjährig die Möglichkeit besteht sich das „Ja-Wort“ zu geben, fanden früher in der Fasten- und Adventszeit keine Trauungen statt. Ebenso wurde der Sommer nicht zur Eheschließung gewählt, da wegen der Landwirtschaft viel Arbeit anfiel und kaum Zeit zum Feiern war. So trat man von Herbst bis Aschermittwoch vor den Traualtar. Besonders beliebt waren Dienstage – warum das so war, ist bis heute unklar. Doch der Weg bis dorthin war damals nicht einfach. Denn vor dem Gang in die Kirche stand das dreimalige Aufgebot – in dieser Zeit konnte der, der einen Einwand hatte, reden oder sollte für immer schweigen…